Beim Konsum- und Suchtverhalten, den Ursachen und körperlichen sowie sozialen Folgen von Sucht gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. Frauen sind stärker von negativen Begleiterscheinungen wie (sexueller) Gewalt, Ausbeutung und einem erhöhten Infektionsrisiko beim Konsum illegaler Drogen betroffen als Männer. Auch schon bei den Jüngeren zeigen sich geschlechtsspezifische Unterschiede, zum Beispiel beim exzessiven Medienkonsum. Die Corona-Pandemie hat diese Unterschiede deutlich hervortreten lassen. Care-Arbeit wurde und wird in der Mehrzahl von Frauen und Müttern geleistet, wodurch diese oft einer hohen psychischen Belastung ausgesetzt sind.
Negative Folgen für die seelische Gesundheit und das Konsum- und Suchtverhalten sind absehbar. „Genderfragen“ ergeben sich aber auch in anderen Bereichen der Suchtprävention und -hilfe. So führen insbesondere männerspezifische, intersektionale und genderdiverse Ansätze immer noch ein Schattendasein.
In Fachvorträgen, moderierten Gesprächsrunden und Workshops werden im Rahmen unserer Jahrestagung 2021 aktuelle Studienergebnisse, Best-practice-Beispiele einer gender- und diversitätssensiblen Suchtprävention und -hilfe vorgestellt und diskutiert. Die Onlinekonferenz richtet sich an Akteur*innen aus den Bereichen der Suchthilfe, Suchtprävention, Gesundheit und Bildung sowie aus anderen Berufsfeldern (z.B. Jugendhilfe, Politik und Behörden).
Vorläufiges Programm
9:00 Uhr Öffnung virtueller Raum (Möglichkeit, die Technik zu checken)
9:30 Uhr Beginn der Online-Tagung
Begrüßung: Christiane Lieb (Sucht.Hamburg gGmbH)
Moderation: Diana Huth
Grußwort: Dr. Sigrun Bever (Leiterin der Fachabteilung Drogen und Sucht, Sozialbehörde Hamburg)
9:45 Uhr Gender und Sucht. Wie kann gendersensible Suchtarbeit gelingen?
Prof. Dr. Heino Stöver (Frankfurt University of Applied Sciences) Vortrag, Chat und Diskussion
10:15 Uhr Suchtmittelkonsum und frauenbezogene Suchthilfe in der Pandemie
Dr. Brigitta Lökenhoff (BELLA DONNA Essen) Vortrag, Chat und Diskussion
10:45 Uhr Pause
11:00 Uhr Diskussionsrunde zum Thema gendersensible Suchthilfe
Katrin Bahr (Condrobs München)
Dietrich Hellge-Antoni (Fachabteilung Drogen und Sucht, Sozialbehörde FHH)
Susanne Herschelmann (Kajal - Frauenperspektiven e.V. Hamburg)
Cornelia Kost (4Be TransSuchtHilfe – Therapiehilfe e.V. Hamburg)
Birgit Landwehr (Frauenperspektiven e.V. Hamburg)
Prof. Dr. Heino Stöver (Frankfurt University of Applied Sciences)
11:45 Uhr Praxis-Check gendersensible Suchthilfe
Austausch in digitalen Arbeitsräumen
12:05 Uhr Mittagspause
12:45 Uhr Geschlechtsspezifische Therapie von Abhängigkeitserkrankungen
Dr. Monika Vogelgesang (Chefärztin – MEDIAN Klinik Münchwies) Vortrag, Chat und Diskussion
13:15 Uhr Pause
13:30 Uhr WORKSHOPS 1:
• Von der Notwendigkeit frauen*spezifi scher Schutzräume – Die Lebenswelt und Bedarfe drogenkonsumierender Sexarbeiterinnen (Svenja Korte-Langner & Mina Tehrani – ragazza e.V. Hamburg)
• Frauenspezifi sche Angehörigenarbeit in Theorie und Praxis (Verena Dethlefs, Frauen Sucht Gesundheit e.V. Kiel – Zentrum für Angehörige suchtkranker Menschen)
• 4Be TransSuchtHilfe – Geschlechtliche Vielfalt in der Suchtberatung (Cornelia Kost – Therapiehilfe e.V. Hamburg)
• Frauenspezifische Belastungen und Auswirkungen auf das Konsumverhalten während der Corona-Pandemie (Nadja Borlinghaus – Frauenperspektiven e.V. Hamburg)
14:15 Uhr Pause
14:30 Uhr WORKSHOPS 2:
• Schöner, schlanker, selbstbewusster – Selbstoptimierung von jungen Frauen in sozialen Medien (Susanne Herschelmann – Kajal, Frauen-
perspektiven e.V. Hamburg, Cathrin Tettenborn – Sucht.Hamburg gGmbH)
• Frauen und Medikamentengebrauch (Ketevan Krause – Condrobs e.V. München)
• Schwul.Süchtig.Drogen (Michael Bloedhorn – Therapiehilfe e.V. Hamburg)
• Häusliche Gewalt und Sucht bei Frauen – Herausforderung an die Versorgung (Angelika May – Frauenzimmer e.V. Berlin)
15:15 Uhr Abschlussrunde
15:30 Uhr Ende der Online-Tagung
Das Programm steht zum Download zur Verfügung.
Mi 17.11. 09:30 Uhr - 15:30 Uhr
Online-Fachtagung
SUCHT.HAMBURG
Repsoldstraße 4
20097 Hamburg
(040) 28 49 91 80
service@sucht-hamburg.de
www.sucht-hamburg.de
25 Euro
Auf 125 Plätze begrenzt
Prof. Dr. Heino Stöver (Frankfurt University of Applied Sciences)
Dr. Brigitta Lökenhoff (BELLA DONNA Essen)
Dr. Monika Vogelgesang (Chefärztin - Mediankliniken Münchwies)
Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt
Theorie - Information - Grundwissen
Nicht mehr möglich
Teilnahme-Geschäftsbedingungen
Aktualisiert: 28.10.21 16:33 Christiane Lieb